Synagoge

Die Aufteilung der jüdischen Dreigemeinde in Hamburg 1812

von Simon Hollendung

5.6 Vom Abschluss der Versammlungen bis zu den Kaiserlichen Dekreten Napoleons vom 17. März 1808

Die Notabelnversammlung trat am 25. März wieder zusammen, um Detailfragen über Handel, Wechsel, Hypotheken und Militär zu beraten.
Furtado erhob Anklage gegen den jüdischen Wucher im Elsaß und sah darin die Ursache für Hass und Pogrome. Er stellte sich nun auf die Seite derjenigen, die Sondergesetze gegen Wucher verlangten. Einige Gegenredner befürchteten allerdings, dass daraus Gesetze gegen die Juden werden könnten. Furtado glaubte dies nicht und bekräftigt sein Vertrauen in den französischen Kaiser und die Regierung. Verschiedene Redner wiesen daraufhin, dass Wucher sowohl per mosaischem Gesetz als auch erneut vom Sanhedrin verboten wäre, was ausreichen müsste.
Napoleon wurde gebeten, weitere Fragen der Organisation der Juden zu klären. Als die Regierungsbeamten sahen, dass die Vorschläge des Kaisers nicht angenommen worden wären, geben sie die Auflösung der Notabelnversammlung bekannt.
Am 6. April findet die letzte Sitzung statt, auf der Furtado von einer gelungenen und erfolgreichen Versammlung sprach und mahnte, alle Beschlüsse des Sanhedrins gewissenhaft zu erfüllen.
Die Beschlüsse der beiden jüdischen Versammlungen gehen zunächst an den Staatsrat, der sie zusammen mit der Kaiserlichen Kommission und den zuständigen Ministerien einer genauen Prüfung unterzog.
Ergebnis dieser Prüfung sind die beiden Kaiserlichen Dekrete vom 17. März 1808, von denen vor allem das erste für die Hamburger Situation als neue Gemeindeverfassung von größter Bedeutung war (Vgl. Kapitel 6 und Anhang C).

Sind Sie gerade auf der Suche nach einem Job im Gesundheitswesen in Hamburg? Dann schauen Sie doch auch mal bei unserer Jobbörse Medi-Jobs vorbei. Dort finden Sie unter anderem: Das Betrachten der Stellenangebote ist natürlich kostenlos.

Inhalt

Webkataloge