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2.2 Juden aus Hamburg ziehen in die neuen Kolonien und bauen Handelswege auf
Über familiäre Situationen und das Gemeindeleben insgesamt ist für diese Zeit wenig bekannt. Allerdings gab es neben den reichen Kaufmannsfamilien auch arme Gemeindemitglieder und Alleinstehende. Für diese wurden die neuen Kolonien interessant und ihre Umsiedlung dorthin von der Gemeinde forciert.
Aus den Kolonien hielten sie Kontakte zu ihrer alten Heimat und bauten so den Handel mit Nordamerika und Brasilien aus. Von Hamburg aus intensivierten die Sephardim die Geschäfte im Mittelmeer und in der Ostsee.
Die sozialen Unterschiede innerhalb der Gemeinde dürfen nicht vergessen werden, auch wenn die sephardischen Makler für Hamburg die bedeutendere Rolle gespielt haben. 1653 erlaubte der Senat 16 portugiesischen Maklern, 1669 bereits 20 (gegenüber 100 christlichen Maklern im Stadtgebiet) ihren Beruf auszuüben. Der Reichtum dieser Familien wurde auch eingesetzt, um dem Senat üppige Geschenke zukommen zu lassen. So auch als im September 1669 neue Bemühungen um eine Synagoge entstanden.
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